Die Etagenzwiebel ist nicht nur ein Mysterium sondern ein regelrechter botanischer Querschläger: sie hält nichts von sexueller Fortpflanzung und behilft sich mit Brutzwiebeln. Diese allerdings entstehen nicht (nur) wie üblicherweise als Ableger an den Mutterzwiebeln, sondern in luftiger Höhe an den «Blütenschäften». Das sieht ziemlich skuril aus, hat aber eine spezielle Funktion: Werden die «Zwiebelköpfe» zu schwer, legen sie sich zu Boden, wo sich die Tochterzwiebeln etwas entfernt von der Mutterzwiebel etablieren und so verbreiten. Es kommt übrigens durchaus vor, dass sogar eine weitere Etage entsteht, wenn sich der eine oder andere Schaft besonders standhaft zeigt. Das Synonym «Laufzwiebel» trägt dieser Kuriosität im Namen Rechnung.
Die Etagenzwiebel ist anspruchslos, liebt Feuchtigkeit und Sonne, aber keine Staunässe. Die Art ist völlig frosthart, bedenkt man ihre Herkunft, ist das kein Wunder: sie soll aus dem sibirischen Raum stammen.